Schülerbericht zum Peru-Austausch 2023
Unsere Austauschschülerinnen Alexa, Arantza und Vania waren im Januar und Februar 2023 für sechs Wochen hier bei uns. In dieser Zeit hatten die drei die Möglichkeit, mit Deutschland ein für sie ganz fremdes Land kennenzulernen. Das erste Mal Schnee, Spätzle mit Soße und Maultaschen mit Kartoffelsalat, eine ganz andere Schule, neue Städte und vieles mehr.
Genau aus diesen Gründen sind wir voller Vorfreude am 9. März zu dritt nach Lima geflogen, um dort sechs Wochen lang ein für uns ganz neues Land, neue Kulturen, neues Essen und neue Menschen kennenzulernen und gemeinsam mit unseren Austauschschülerinnen in die Schule zu gehen.
Bei tollstem Wetter, es war Sommer in Peru, haben wir unsere Zeit dort unglaublich genießen können. Die Austauschschule ist das Colegio Alexander von Humboldt, eine Schule direkt in Lima. Es ist eine deutsche Schule, daher ist fast jeder Unterricht auf Deutsch und einige Lehrkräfte kommen aus Deutschland. Da die meisten Schülerinnen und Schüler dort sehr gut Deutsch sprechen, gab es für uns keine Probleme bei der Verständigung.
Die Alexander-von-Humboldt-Schule besteht aus zwei Schulen: die H1 ist für die Grundschüler und die H2 für die Großen. Unsere Austauschschülerinnen waren in den Klassen V.3 und V.4, was in Deutschland die Jg.1 wäre. Uns fielen gleich einige Unterschiede zum Unterricht am KvFG auf. Zum Beispiel ist es in der Schule erlaubt, ausschließlich mit iPads zu arbeiten, die von der Schule zur Verfügung gestellt werden. Außerdem gibt es eine Schuluniform, welche allerdings nicht verpflichtend ist.
Die H2 hat einen parkähnlichen Garten, überall wachsen Pflanzen wie Rosen, Hibiskus, Feigen- oder Avocadobäume, außerdem leben dort Fische und Kolibris. Bei dieser Atmosphäre hat es einem nichts ausgemacht, den ganzen Tag dort zu sein.
Nachmittags finden die verschiedensten AGs statt. Von Theater über alle möglichen Sportarten bis hin zum Debattierclub ist alles dabei. Zusammen mit unglaublich netten Leuten haben wir unsere Zeit dort wirklich genießen können. Dass wir bei dem Theaterstück „Sister Act“, welches von den Schülern selbst geschrieben wurde, mitspielen durften, zeigt, wie freundlich und offen wir aufgenommen und integriert wurden.
Auch Freundschaften zu schließen, war sehr schnell und leicht möglich. Wir empfanden die Peruaner unseres Alters als sehr offen und lernten schnell neue und nette Leute kennen, vor allem weil alle auf dem Humboldt-Gymnasium sehr gut Deutsch sprechen. Am Humboldt-Gymnasium ist es ziemlich üblich, dass deutsche Austauschschüler kommen, deswegen wird man schnell in die Klassengemeinschaft aufgenommen und versteht sich mit allen gut. Wir stehen auch heute noch in Kontakt mit einigen Leuten aus der Schule dort.
Während unseres Aufenthalts in Peru hatten wir die wundervolle Gelegenheit, die vielfältige Kultur, die faszinierenden Ausflugsziele des Landes und allen voran natürlich die Sprache kennenzulernen. Die Menschen sprechen in Peru hauptsächlich Castellano, also das uns bekannte „Spanisch“, wenn auch mit einigen grammatikalischen und phonetischen Besonderheiten. Dies war eine großartige Möglichkeit, unsere Spanischkenntnisse zu erweitern und einige neue Begriffe kennenzulernen.
Die peruanische Küche hat uns ebenfalls beeindruckt. Es gibt starke regionale Einflüsse, die auf die verschiedenen Landschaften des Landes zurückzuführen sind, die Küsten-, die Wüsten- und die Hochgebirgsregion sowie den Regenwald. Aber es waren nicht nur die Sprache und das Essen, die Peru zu einer faszinierenden kulturellen Erfahrung machten. Das Land ist reich an kulturellem Erbe und beeindruckenden Sehenswürdigkeiten. Während unseres Aufenthalts in der Hauptstadt Lima konnten wir die Lehmziegelpyramide Huaca Pucllana besuchen. Diese antike Ruine ist ein bemerkenswertes Beispiel für die präkolumbische Architektur und bot einen Einblick in die faszinierende Geschichte der Region.
Die peruanische Kultur ist auch für ihre farbenfrohen und lebendigen Feste bekannt. Während der Semana Santa, den Osterfeiertagen, fuhren wir ans Meer und nahmen an aufregenden Ausflügen teil.
Besonders beeindruckend waren die Ausflüge nach Ica in die Wüste. Dort konnten wir das aufregende Sandboarding ausprobieren, was eine Menge Spaß machte und unseren Adrenalinspiegel in die Höhe trieb.
Eine weitere unvergessliche Erfahrung waren die Bootsfahrten in Paracas. Wir entdeckten die faszinierende Tierwelt der Küste, darunter Humboldt-Pinguine, Robben und Delfine. Es war einfach bewundernswert, diese faszinierenden Kreaturen in ihrer natürlichen Umgebung zu sehen und die Schönheit der peruanischen Küste zu genießen.
Egal ob Parque Kennedy, Inca Market, Kirchen, verschiedene Malls – alles, was man besichtigen konnte, war unglaublich toll. Insgesamt war unsere Zeit in Peru eine unvergessliche. Von der Vielfalt der Sprache und des Essens bis hin zu den beeindruckenden archäologischen Stätten und den atemberaubenden Küstenlandschaften bot das Land unendlich viele Möglichkeiten zum Entdecken und Lernen.
Alles in allem waren wir drei auch mit unseren Gastfamilien zufrieden. Die Familien von Alexa, Arantza und Vania empfingen uns mit Freude und gaben uns für unseren Aufenthalt ein tolles zu Hause. Wir kamen zwar in sehr unterschiedliche Familien, bezogen auf die Verhältnisse, in denen sie leben, aber trotzdem fühlten wir uns alle willkommen. Die Familien waren auch in Bezug auf ihre Arbeitszeiten sehr unterschiedlich. Avas Gastmutter zum Beispiel arbeitete sechs Tage die Woche 13 Stunden täglich, während Leas und Joulinas Gastmutter kaum bis gar nicht außerhalb des Haushalts arbeiteten. Dementsprechend hatten sie auch unterschiedlich viel Zeit, um sich mit uns zu beschäftigen, aber sie bemühten sich immer alle. Wir sind dankbar für diese Erfahrungen und hoffen, dass andere Schüler die Chance haben werden, die faszinierende Kultur und Natur Perus kennenzulernen. Denn dieser Austausch ist etwas, was jeder, der sich dafür interessiert, unbedingt einmal machen sollte.
Joulina Kälberer, Lea Maier, Ava Schelling