Russlands Angriff auf die Ukraine: Historische Hintergründe im Karl-von-Frisch-Vortrag

30. Karl-von-Frisch-VortragIn diesem Jahr jährte sich die traditionsreiche Vortragsreihe an unserer Schule zum 30. Mal. Für den Jubiläumsvortrag konnte Herr Prof. Dr. Gestwa, Experte für Osteuropäische Geschichte an der Universität Tübingen, gewonnen werden, der am KvFG über das Thema „Das imperiale Verhältnis Russlands zur Ukraine: Historische Grundlagen und politische Folgen für Europa“ referierte. Herr Gestwa erläuterte, wie Russland historische Narrative nutzt, um territoriale Ansprüche zu rechtfertigen, patriotische Mobilisierung zu betreiben und kritische Stimmen in der Gesellschaft zu unterdrücken. Er ging dabei auch auf zentrale historische Stationen ein, wie die mittelalterliche Kyjiwer Rus, die Glorifizierung Stalins, die auch heute wieder an Macht gewonnen hat und die Instrumentalisierung des Zweiten Weltkriegs, und zeigte zugleich die lange Geschichte der Ukraine zwischen Fremdherrschaft, Freiheitsbestrebungen und ambivalenter Erinnerungskultur. Abschließend betonte Herr Gestwa, dass historisches Wissen und kritische Solidarität mit der Ukraine entscheidend sind, um Desinformation zu erkennen und den aktuellen Krieg und seine Folgen für Europa einordnen zu können. Er schloss seinen Vortrag mit dem Hinweis, dass es wichtig sei, die Ukraine nicht nur als Schauplatz geopolitischer Interessen zu sehen, sondern als Land mit eigenständiger Geschichte und lebendiger Zivilgesellschaft, deren Kampf für Freiheit und Demokratie unterstützt werden sollte.

Kathrin Locherer 2025/11/21 16:27

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  • von Kathrin Locherer